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Fragen über Fragen...

Eingestellt: 01.01.2007 --- letzte Änderung: 20.05.2022 --- (c) Dr.-Ing. Thomas Wiesner

Diese Rubrik befasst sich mit Fragen und Antworten zu meinem Projekt. Diese habe ich aus Anfragen an mich extrahiert und ausformuliert. Damit möchte ich dazu beitragen, immer wiederkehrende Fragen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und das e-Mail-Aufkommen an mich ein wenig zu reduzieren. Natürlich können Sie mich auch weiterhin mit Fragen bombadieren. Haben Sie aber Nachsicht, wenn ich nicht umgehend auf Ihre e-Mail reagiere – diese Seiten dienen meinem Hobby…

01) MBCAN als weitere Steuerung?

Decoder zum Schalten und Melden in der Modellbahnwelt gibt es viele – sowohl kommerzielle Produkte von namhaften Herstellern als auch Selbstbauprojekte. Schaut man dann auf den meist extrem günstigen Preis für Bausätze oder Fertigmodule – als Ergebnis des funktionierenden Wettbewerbs – ist es nur schwer zu vermitteln, warum ich ein eigenes Projekt gestartet habe; muss doch in eine Reihe von Entwicklungsumgebungen und Prototypen investiert werden.

Der Grund für mein Projekt ist ganz simpel: Als Hobbyelektroniker hat es für mich den besonderen Reiz, elektronisches Zubehör selber zu entwerfen und zu bauen. Andere designen und bauen ihre Modellhäuser und diverses anderes Zubehör auch selbst wobei die Kosten (unter Berücksichtigung des eigenen zeitlichen Aufwands) teilweise um ein Vielfaches den Preis eines im Fachhandel erhältlichen Bausatzes übersteigen – aber solange es Spaß macht sind mir zumindest die Kosten in weiten Grenzen egal.

02) Warum ist MBCAN nicht-kommerziell?

Viele Selbstbauprojekte, die man im Internet findet, haben ihren Weg in die kommerzielle Verwertung gefunden. Das ist richtig und wichtig, da nur so interessante Ideen von Privatleuten das Thema Modellbahnsteuerung voranbringen ohne auf die Innovationszyklen der namhaften Hersteller zu bauen. Sicherlich könnte auch ich eine Vermarktung anstreben – dies wäre allerdings mit vielen einzuhaltenden Randbedingungen verknüpft:

• Beschaffung von gewerblichen Lizenzen für Entwicklungsumgebungen
• Konformitätstests mit einschlägigen Normen
• Patentrechtsprüfungen
• Gewährleistungspflichten
• Weiterentwicklungen und Updates zur Behebung von Bugs
• Vertriebsweg einrichten und betreuen
usw.

Rechnet man den Aufwand hierfür (Zeit + Kosten) zusammen und leitet hieraus marktgerechte Preise ab, kommt schon eine stattliche Stückzahl heraus die es gilt am Markt umzusetzen. Ganz ehrlich: Um diese Stückzahl zu erreichen muss man schon einen „Namen“ besitzen und weltweit operieren. Ich habe daher davon Abstand genommen.

03) Welche Programmierungsumgebungen (SDK) werden für MBCAN verwendet?

Ich setze das AVR-Studio® nebst AVR-GCC-Compiler® sowie Visual Studio® von Microsoft® ein.

04) Welches Platinenlayoutprogramm wird für MBCAN verwendet?

Meine Schaltpläne und Layouts erstelle ich mit der nicht-kommerziellen Version Eagle 7.5® von ehemals CadSoft®.

05) Warum der CAN-Bus bei MBCAN als Kommunikationsweg?

Der CAN-Bus ist ein ausgereiftes, störungsresistentes und bidirektionales Multiport-Bussystem, dessen Hardware für kleines Geld beschaffbar ist. Seit Märklin® die GFP®-Schnittstellenbeschreibung veröffentlicht und damit eine Protokolldefinition für CAN-ID und Datentransfer vorgegeben hat, erscheint es für mich als Märklinisten logisch, auf diesen Zug aufzuspringen.

06) Ist MBCAN kompatibel zu anderen Märklin®-CAN-Projekten?

Was das Protokoll angeht ganz klar JA. Allerdings nutze ich zum Teil Adressen aus dem von Märklin spezifizierten Adressbereich „Vereine“, so dass ggf. Kollisionen mit Drittentwicklungen bestehen könnten. Des Weiteren habe ich eine von sonstigen Entwicklern abweichende Pinbelegung des RJ-45-Steckverbinders gewählt. Vor der Kopplung von Drittanbietermodulen daher bitte prüfen. Ich übernehme keine Haftung, siehe Impressum.

07) Ist ein Übersetzer von MBCAN zu s88N® vorgesehen?

Die Frage ist, warum dies notwendig sein soll. Ich persönlich halte das Mischen von Komponenten verschiedener Bussysteme nicht für sinnvoll. Wer es dennoch machen möchte: das mbc-89 in der Hardwareversion 18-02-04 (wird nicht mehr unterstützt) hat zwar keinen s88N®-Stecker, kann aber sehr wohl am Ende eines s88N®-Strangs eingesetzt werden, da die Auswertung von Tracksignalen und der s88-Bus® unterstützt wird. Eine umgekehrte Anwendung, also zuerst MBCAN und dann s88N®, ist allerdings nicht möglich.

08) Warum ein Atmel®-Controller?

Der Atmel®-Controller war bei mir in der Bastelkiste vorrätig. Es hätte auch ein PIC® oder ähnliches sein können. Dass dies geht haben andere Modellbahnkollegen und -kolleginnen bereits gezeigt.

09) Warum ist MBCAN nicht zu DCC® kompatibel?

Die Schaltbefehle auf dem MBCAN-Bus unterscheiden sich je Protokoll nur im genutzten Adressraum der Loc-ID. D.h., wenn die genutzte Zentrale oder die PC-Software das CAN-Protokoll beherrscht, dann können theoretisch sowohl MM2®-basierte als auch DCC®-basierte Adressen zum Schalten genutzt werden. Derzeit ist der Adressraum bei MBCAN auf den MM2®-Adressbereich zwischen der Loc-ID 0x00003000 und 0x00033ff beschränkt. Das dürfte für die meisten Anwendungen reichen. Das mbc-89 in der Hardwareversion 22-03-01 bietet ein Mapping von Keyboard-6040®-Adressen in den korrespondierenden DCC®-Adressbereich und umgekehrt. Weitere Funktionsanpassungen bei den Schaltdecoder sind in Arbeit. Details und Hinweise zu den Loc-ID entnehmen Sie bitte der CAN-Protokoll-Dokumentation von Märklin®.

10) Warum gibt es zu MBCAN kein Forum oder Gästebuch?

Foren und Gästebücher müssen gepflegt und moderiert werden – genauso wie die anderen Seiten dieser Webpage. Aufgrund des Zeitaufwands für die Moderation habe ich mich zumindest bei diesem Projekt dazu entschlossen, weder das Eine noch das Andere einzurichten. An die Stelle des Forums ist diese FAQ-Seite getreten, statt Gästebuch freue ich mich über eine e-Mail.

Allgemeines und Quellen:

Bei der Erstellung der Schaltungen und der Controller-Programme wurden diverse in Zeitschriften und dem Internet verfügbaren Fundstellen zu Rate gezogen. U.a. folgende Fundstellen bilden das Knowhow-Rückgrat von MBCAN:

[01] Märklin: „Kommunikationsprotokoll CAN transportierbar über Ethernet“, 2012
[02] Märklin: „Einstieg in Märklin Digital“, 1994
[03] Atmel: „ATMega644P - 8-bit AVR“, 2008
[04] Microchip: „MCP2515 - Stand-Alone CAN Controller With SPI™ Interface “, 2003
[05] Schmitt: „Mikrocomputertechnik mit Controllern der Atmel AVR-RISC-Familie“, 2008
[06] Luis: „C/C++ - Das komplette Programmierwissen für Studium und Job“, 2004
[07] CAN: „http://www.kreatives-chaos.com/artikel/can“
[08] MM-Protokoll: „http://home.snafu.de/mgrafe/Programme/Signalerzeugung - Froitzheim.pdf
[09] Eagle: „http:www.cadsoft.de“
[10] Microsoft: „https://www.visualstudio.com/products/visual-studio-dev-essentials-vs“
[11] Atmel: „http://www.atmel.com/microsite/atmel-studio/“
[12] Forum: „http://www.mikrocontroller.net“
[13] Wolff: „HTML5 und CSS3 - Das umfassende Handbuch“, 2016
[14] SelfHTML: "https://wiki.selfhtml.org/wiki/CSS/Tutorials/Bildergalerie", 2018
[15] Märklin-I2C: "http://http://www.drkoenig.de/digital/i2c.htm, 2001